Belastungs-Beanspruchungs-Modell

Das Belastungs-Beanspruchungs-Modell ist ein Erklärungsmodell aus dem Bereich der Arbeitswissenschaften. Es vermittelt ein Grundverständnis über die Wirkung der Arbeit auf den Menschen: Das Belastungs-Beanspruchungs-Modell erklärt die Beziehungen zwischen der von außen wirkenden Belastung, der dadurch im Individuum ausgelösten Beanspruchung und den in der Folge hervorgerufenen kurz- und langfristigen Auswirkungen im Menschen. Das Belastungs-Beanspruchungs-Modell verwendet „Belastung“ im Sinne des physikalischen Lastbegriffs, demgemäß sie als objektive Größe auf den Menschen einwirkt. Die „Beanspruchung“ ist die durch die individuellen Eigenschaften des Menschen geprägte Reaktion auf die Einwirkung dieser Belastung. Das Modell zeigt insbesondere auf, dass Belastungen im Menschen unterschiedliche Beanspruchungen hervorrufen, die in Abhängigkeit von den jeweiligen Leistungsvoraussetzungen, aber auch abhängig von situativen Faktoren zu positiven oder negativen Beanspruchungsfolgen führen können. Mit dem Modell lässt sich beispielweise erklären, dass eine zu hebende Last das physische und psychische System des Menschen (Muskeln, Skelett, Herz-Kreislauf, Konzentration, Sehleistung, Urteilsvermögen z. B. zu Gewicht, Schwerpunkt der Last) beansprucht. Zudem besagt es, dass die kurz- und langfristigen Wirkungen des Hebens sowohl von der Belastung (Gewicht, Häufigkeit, Haltung) als auch von den individuellen Leistungsvoraussetzungen (z. B. Körperkräfte, Trainiertheit, Qualifikation) abhängen.

Quelle: Sifa-Lehrgang

Link: https://sifa-lernwelt.dguv.de/ilias.php?baseClass=ilrepositorygui&ref_id=81015